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Version vom 7. September 2019, 12:27 Uhr

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Bezeichnung der Stähle

Die bezeichnung der Stähle erfolgt nach

  • DIN EN 10027-1:2017-01, Bezeichnungssysteme für Stähle - Teil 1: Kurznamen
  • DIN EN 10027-2:2015-07, Bezeichnungssysteme für Stähle - Teil 2: Nummernsystem

Stahlnormung durch Werkstoffnummern

Kennzeichnung der Stähle nach der chemischen Zusammensetzung

Stahlnormung durch Kurznamen

Kennzeichnung der Stähle nach der Verwendung oder den mechanischen oder physikalischen Eigenschaften

Normung von Gusseisenwerkstoffen Normung durch Kurznamen Normung durch Werkstoffnummern

Einleitung Stahlnormung

Die normgerechte Kennzeichnung von Stählen kann durch Kurznamen oder mit Hilfe von Werkstoffnummern erfolgen. Die normgerechte Bezeichnung von Eisen und Stahl durch Kurznamen erfolgt heute auf Basis von DIN EN 10027-1.

Anmerkung
Kurznamen, die nach der (zurückgezogenen) DIN 17006 gebildet wurden, findet man jedoch auch heute noch in älteren Schriftstücken und Zeichnungen sowie in zur Zeit noch geltenden Technischen Lieferbedingungen. Auch in der Praxis wird diese Art der Stahlkennzeichnung noch vielfach angewandt. Hier wird jedoch nicht mehr auf alte Bezeichnungen eingegangen werden.

Für die normgerechte Kennzeichnung metallischer Werkstoffe bedient man sich entweder Kurznamen oder Werkstoffnummern, die nach bestimmten festgelegten (genormten) Regeln gebildet werden. Während bei einer Bezeichnung durch Kurznamen alle wesentlichen Informationen über Art und Eigenschaften eines Werkstoffs entnommen werden können, ist eine Kennzeichnung durch Werkstoffnummern für die Bestellung und Lagerhaltung vor allem im Hinblick auf die Verwendung von EDV-Anlagen vorteilhaft. Nachfolgend sind beide Möglichkeiten dargestellt.
In folgenden Beispielen würden die Kurznamen lauten:


  • Kurzname: S275J2+N
  • Werkstoffnummer 1.0144
  • Stahl (Ziffer 1)
    • allgemeiner Baustahl (Rm < 500 N.mm−2) (Ziffer 2 und 3)
    • Kurzname: S275J2+N (Ziffer 1 bis 5)
    • 1.0144 wird für Maschinenteile, Stahlhochbau, Kranbau, Achsen und Wellen verwendet. An Stelle der Werkstoffnummern können beim Stahl auch die so genannten Kurznamen verwendet werden: Stahlsorten.
    • Ohne Verwendung einer (genormten) Kurzbezeichnung würde die Werkstoffangabe in einer Stückliste, an diesem Beispiel, wie folgt lauten:
      • "Baustahl, beruhigter Stahl, Streckgrenze von 275 MPa bei kleinster Erzeugnisdicke, eine Kerbschlagarbeit von 27 J bei einer Temperatur von -20 °C (das bedeutet J2) und normalisiert (+N).


  • Kurzname:42CrMo4 +N
  • Werkstoffnummer: 1.7225.01
    • Stahl (Ziffer 1)
    • Ohne Verwendung einer (genormten) Kurzbezeichnung würde die Werkstoffangabe in einer Stückliste, an diesem Beispiel, wie folgt lauten:
      • "Legierter Vergütungsstahl, normalgeglüht, mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,42 %, 1,0 % Chrom sowie Anteile an Molybdän."

Solche Angaben wäre nicht nur viel zu umfangreich, sondern auch unübersichtlich und würde daher leicht zu Fehlern bei der Informationsübermittlung führen. Unter Verwendung eines Kurznamens oder einer Werkstoffnummer ist es dagegen möglich, diese Information sehr viel einfacher und kürzer auszudrücken.

Sinn und Zweck einer Kurzbezeichnung ist eine klare, eindeutige Verständigung in kürzester Form zwischen dem Erzeuger, Handel und Verarbeiter. Die Kurzbezeichnung muss dabei alle Angaben enthalten, die über Art und Eigenschaften eines Werkstoffs Auskunft geben. [1]

Kennzeichnung der Stähle nach Kurzbezeichnung

[2]

Buchstabenschlüssel des Wärmebehandlungszustandes

Erfolgt keine Angabe zur Wärmebehandlung des angelieferten Materials, bleibt dem Lieferanten die Wärmebehandlung überlassen. Wenn Sie also einen entsprechenden Anlieferungszustand wollen, gehört der Anlieferungszustand in die Materialbestellung und auf die Zeichnung.

Stahl Kennzeichnung (Buchstabenschlüssel) des Wärmebehandlungszustandes, bei Anlieferung ab Stahlwerk (Händler), siehe nachfolgende Tabelle, nur Auszug es gibt weitere Behandlungszustände.

Kurzzeichen Altes Kurzzeichen Bedeutung
+A weichgeglüht
+AC GKZ Geglüht auf globularen Zementit
+AR gewalzt ohne besondere Bedingungen
+AT lösungsgeglüht
+C K kaltverfestigt
+CC unverformter Strangguss
+Cnnn kaltverfestigt mit Rm >= nnn MPA
+CR kaltgewalzt
+DC dem Hersteller überlassen
+FP BG auf Ferrit-Perlit Gefüge behandelt
+HC warm-kalt geformt
+I isothermisch behandelt
+LC leicht kalt nachgezogen / nachgewalzt
+M thermomechanisch umgeformt
+N N normalgeglüht
+NT normalgeglüht und angelassen
+P ausscheidungsgehärtet
+Q abgeschreckt
+QA luftgehärtet
+QO ölgehärtet
+QT V vergütet (gehärtet + angelassen auf Zähigkeit)
+QW wassergehärtet
+RA rekristallisationsgeglüht
+S auf Kaltscherbarkeit behandelt
+T angelassen
+TH auf Härtespanne behandelt
+U unbehandelt unbehandelt
+WW warmverfestigt

Kennzeichnung der Stähle nach Werkstoffnummern

Wirklich jeder Werkstoff erhält eine siebenstellige numerische Kennzeichnung.[3] Die Werkstoffnummer eines Werkstoffes ist eine Art, einen Werkstoff eindeutig zu bezeichnen.

Die Werkstoffnummer von Gußeisen beginnt mit einer 0, die eines Stahles beginnt nach Europäischer Normung immer mit 1., die von Schwermetallen (außer Eisen) mit 2., die von Leichtmetallen mit 3., jeweils gefolgt von vier Ziffern. Stahl-Werkstoffnummern werden vom Stahlinstitut VDEh vergeben[4].

Werkstoffnummern Stahl

Alle Werkstoffnummern für Stahl sind gleich aufgebaut, Kennzeichnung: X.XXXX.XX

Werkstoff - Hauptgruppe Sortennummer Zählnummer Anhängezahlen
X

Zahl von 0-9

XX XX

Sortennummer von 00 - 99, Zählnummer von 00-99

XX

Änhängezahl

Werkstoff - Hauptgruppe

Die Unterteilung der Werkstoffe in eine Werkstoff - Hauptgruppe erfolgt durch die Ziffern 1-9 [siehe Tabelle].

Ziffer Hauptgruppe - X Gruppe
0 + 1 Eisen und Stahl Roheisen, Gusseisen, Ferrolegierungen, Stahl
2 Nichteisenmetalle Schwermetalle Ti - Ni - Pb (exklusive Eisen) usw.
3 Nichteisenmetalle Leichtmetalle Al - Mg usw.
4 Nichtmetallische Werkstoffe
5 Frei
6 Frei
7 Frei
8 Frei
9 Interne Nutzungsangabe Frei (z.B. Legierungen aus Versuchen)

Sortennummer Zählnummer

Die Sortennummer eines jeden Werkstoffs ist vierstellig und folgt der Werkstoffhauptgruppe. Bei Werkstoffen der Hauptgruppe 0 und 1 ordnen die ersten beiden Ziffern die Werkstoffe zusätzlich zu einer Sortenklasse zu. Bei den letzten beiden Ziffern handelt es sich lediglich um Folgenummern (1-...). Liegen jedoch Nichteisen-Legierungen vor, so wird nach Grundmetallen eingeteilt.

Erneut können Sie die Übersicht von Sortennummern der nachfolgenden Tabelle entnehmen.

Sortennummer - X.XXXX Gruppe
Roh- und Gusseisen
0.0000-0.2999 Roheisen
0.3000-0.4999 Vorlegierungen
0.5000-0.5999 Reserve
0.6000-0.6999 GJL - Gusseisen, Lamellengraphit
0.7000-0.7999 GJS - Gusseisen, Kugelgraphit
0.8000-0.8999 GJMB- Temperguss Schwarz

GJMW - Temperguss Weiss

0.9000-0.9999 Sonderguss
Grundstahl
1.0000-1.0099 Grundstahl
unlegierter Qualitätsstahl Massenstähle/unlegierte Qualitätsstähle
1.0100-1.0799 1.0100 - 1.0199 Allgemeiner Baustahl mit Rm <500 MPa

1.0200 - 1.0299 Sonstiger Baustahl; nicht für Wärmebehandlung geeignet; mit Rm <500 MPa
1.0300 - 1.0399 Stahl mit C-Gehalt = <0,12 % oder Rm <400 MPa
1.0400 - 1.0499 Stahl mit C-Gehalt = 0,12…0,25 % oder Rm 400…500 MPa
1.0500 - 1.0599 Stahl mit C-Gehalt = 0,25…0,55 % oder Rm 500…700 MPa
1.0600 - 1.0699 Stahl mit C-Gehalt ≥ 0,55 % oder Rm ≥ 700 MPa
1.0700 - 1.0799 Stahl mit höherem P- oder S-Gehalt

legierter Qualitätsstahl legierter Qualitätsstahl
1.0800-1.0999 1.0800 - 1.0899 Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften

1.0900 - 1.0999 Stahl für verschiedene Anwendungen

unlegierter Edelstahl unlegierte Edelstähle
1.1000-1.1899 1.1000 - 1.1099 Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften

1.1100 - 1.1199 Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl mit C-Gehalt < 0,5 %
1.1200 - 1.1299 Maschinenbaustahl mit C-Gehalt ≥ 0,5 %
1.1300 - 1.1399 Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl mit besonderen Anforderungen
1.1500 - 1.1899 Behälterstahl

legierter Edelstahl
1.2000-1.2999 Werkzeugstähle
1.3000-1.3999 verschiedene Sorten

1.3200 - 1.3399 Schnellarbeitsstahl
1.3500 - 1.3599 Wälzlagerstahl
1.3600 - 1.3799 Stahl mit besonderen magnetischen Eigenschaften
1.3800 - 1.3999 Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften

1.4000-1.4999 chemisch beständige Sorten

1.4000 - 1.4599 Nichtrostender Stahl
1.4600 - 1.4699 Chemisch beständige und hochwarmfeste Ni-Legierung
1.4700 - 1.4899 Hitzebeständiger Stahl
1.4900 - 1.4999 hochwarmfester Werkstoff

1.5000-1.5999 Baustähle
1.6000-1.7999 Vergütungs- und Einsatzstähle
1.8000-1.8999 1.8400 - 1.8499 Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl nach legierungselementen geordnet

1.8600 - 1.8699 Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl nach legierungselementen geordnet
1.8700 - 1.8799 Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl; hochfest und schweißgeeignet
1.8900 - 1.8999 Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl; hochfest und schweißgeeignet

1.8500 - 1.8599 Nitrierstahl

1.9000-1.9999
Nichteisen Metalle
2.0000-2.1799 Kupfer und Kupferlegierungen
2.2000-2.2499 Zink/Zinklegierungen und Cadmium/Cadmiumlegierungen
2.3000-2.3499 Blei und Bleilegierungen
2.3500-2.3999 Zinn und Zinnlegierungen
2.4000-2.4999 Nickel/Nickellegierungen und Kobalt/Kobaltlegierungen
3.0000-3.4999 Aluminium und Aluminiumlegierungen
3.5000-3.5999 Magnesium und Magnesiumlegierungen

Anhängezahlen

Die Anhängezahl ist zweistellig und folgt der Sortennummer.

1. Anhängezahl

X.XXXX.XX

Bedeutung 2 Anhängezahl

X.XXXX.XX

Bedeutung
0 unbestimmt 0 unbestimmt
1 unberuhigter Thomasstahl 1 normalgeglüht
2 beruhigter Thomasstahl 2 weichgeglüht
3 unberuhigter Stahl nach anderer Erschmelzung 3 wärmebehandelt
4 beruhigter Stahl nach anderer Erschmelzung 4 zähvergütet
5 unberuhigter Siemens-Martin-Stahl 5 vergütet
6 beruhigter Siemens-Martin-Stahl 6 hartvergütet
7 unberuhigter Sauerstoffaufblas-Stahl 7 kaltverformt
8 beruhigter Sauerstoffaufblas-Stahl 8 federhart
9 Elektrostahl 9 Sonderbehandlung

Bei nichteisen-Legierungen erfolgt die Angabe auf eine andere Weise. Hier sind die Anhängezahlen in zehn Zehnerbereiche eingeteilt.

Einzelnachweise

  1. Läpple, Volker Prof. Dr.-lng., Werkstofftechnik Maschinenbau, Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL • Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 ·42781 Haan-Gruiten
  2. DIN EN 10027-1, Bezeichnungssysteme für Stähle - Teil 1: Kurznamen
  3. DIN EN 10027-2, Bezeichnungssysteme für Stähle - Teil 2: Nummernsystem
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Werkstoffnummer