Umwertung: Unterschied zwischen den Versionen

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(Grundsätzliches zum Umwerten)
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'''Warnung und Anmerkung'''  
 
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* Bei allen Anhängen (informativ) der DIN EN ISO 18265 wird der Anhang mit folgendem Hinweis eingeleitet
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** '''WARNHINWEIS - Härteumwertung ist kein Ersatz für eine direkte Härteprüfung. Deshalb sollten diese Tabellen mit Vorsicht und nach den in Abschnitt 3 erläuterten Grundsätzen angewendet werden.'''
 
* Die bisherige Praxis bei der Umwertung von Härtewerten hat gezeigt, dass oft versucht wird die Härtewerte zweier verschiedener Skalen bzw. Zugfestigkeitswerte ohne die Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften in eine feste Beziehung zu setzen. Dies ist nicht möglich, Bild 1 +2 der Norm. Daher sollte der Anwender sorgfältig Prüfen, ob alle Grundlagen für eine Umwertung erfüllt sind<ref name="DIN 18265"/>.
 
* Die bisherige Praxis bei der Umwertung von Härtewerten hat gezeigt, dass oft versucht wird die Härtewerte zweier verschiedener Skalen bzw. Zugfestigkeitswerte ohne die Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften in eine feste Beziehung zu setzen. Dies ist nicht möglich, Bild 1 +2 der Norm. Daher sollte der Anwender sorgfältig Prüfen, ob alle Grundlagen für eine Umwertung erfüllt sind<ref name="DIN 18265"/>.
 
* Die in der Norm in den Anhängen A-F beigefügten Tabellen sind informative Anhänge, Sie sollen dazu dienen dem Anwender zu Zeigen wo in etwa Werte bei Umwertungen liegen. Da diese Tabellen Teilweise bereits mehr als 30 Jahre alt sind und auch nicht immer bekannt ist mit welchen Prüfbedingungen die Härtewerte ermittelt wurden, ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. So werden bei der Rockwellhärteprüfung Heute vollkommen andere Prüfbedingungen angewendet als z.B. bei der Erstellung der Tabellen. D.h. das hier schon neben den bereits vorhandenen Unsicherheiten der Umwertung ein systematischer Fehler vorhanden ist. Auch sind nur ausgesuchte Werkstoffe in den Tabellen vorhanden, die Tabellen sind wie bereits erwähnt nicht ohne weiteres auf andere Werkstoffe / Legierungen übertragbar.
 
* Die in der Norm in den Anhängen A-F beigefügten Tabellen sind informative Anhänge, Sie sollen dazu dienen dem Anwender zu Zeigen wo in etwa Werte bei Umwertungen liegen. Da diese Tabellen Teilweise bereits mehr als 30 Jahre alt sind und auch nicht immer bekannt ist mit welchen Prüfbedingungen die Härtewerte ermittelt wurden, ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. So werden bei der Rockwellhärteprüfung Heute vollkommen andere Prüfbedingungen angewendet als z.B. bei der Erstellung der Tabellen. D.h. das hier schon neben den bereits vorhandenen Unsicherheiten der Umwertung ein systematischer Fehler vorhanden ist. Auch sind nur ausgesuchte Werkstoffe in den Tabellen vorhanden, die Tabellen sind wie bereits erwähnt nicht ohne weiteres auf andere Werkstoffe / Legierungen übertragbar.

Version vom 7. Mai 2017, 06:25 Uhr

Eine Umwertung von Härtewerten sollte nur erfolgen wenn Sie zwischen den beteiligten Parteien abgestimmt ist und die Prüfbedingungen genauestens festgelegt wurden.[1]

Grundsätzliches zum Umwerten

  • Zwischen Härteprüfung und Zugversuch bestehen hinsichtlich der Werkstoffbeanspruchung wesentliche Unterschiede
  • Es ist nicht möglich, mittels eines Modells gesicherte funktionale Beziehungen zwischen beiden Kennwerten abzuleiten
  • Härte und Zugfestigkeit sind jedoch positiv korreliert[2],
  • Es ist möglich für eingeschränkte Gültigkeitsbereiche, empirische Beziehungen aufzustellen

Zwischen Zugfestigkeit, Brinell- und Vickershärte besteht eine nicht parallele Lineare Beziehung, mit anderen Härteprüfverfahren wie HRB / HRC ist dies nicht der Fall, dies macht generell eine Umwertung zwischen verschiedenen Prüfverfahren schwierig. Es können wie bereits erwähnt, nur für eingeschränkte Gültigkeitsbereiche, empirische Beziehungen aufgestellt werden[1].

Umwertung-1.jpg[3]

Umwerteunsicherheiten

  • Die Unsicherheit eines Umwertergebnisses kann beträchtlich sein
  • Besonders wenn die systematische Abweichung der Härteprüfmaschine nicht berücksichtigt wird

Warnung und Anmerkung

  • Bei allen Anhängen (informativ) der DIN EN ISO 18265 wird der Anhang mit folgendem Hinweis eingeleitet
    • WARNHINWEIS - Härteumwertung ist kein Ersatz für eine direkte Härteprüfung. Deshalb sollten diese Tabellen mit Vorsicht und nach den in Abschnitt 3 erläuterten Grundsätzen angewendet werden.
  • Die bisherige Praxis bei der Umwertung von Härtewerten hat gezeigt, dass oft versucht wird die Härtewerte zweier verschiedener Skalen bzw. Zugfestigkeitswerte ohne die Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften in eine feste Beziehung zu setzen. Dies ist nicht möglich, Bild 1 +2 der Norm. Daher sollte der Anwender sorgfältig Prüfen, ob alle Grundlagen für eine Umwertung erfüllt sind[4].
  • Die in der Norm in den Anhängen A-F beigefügten Tabellen sind informative Anhänge, Sie sollen dazu dienen dem Anwender zu Zeigen wo in etwa Werte bei Umwertungen liegen. Da diese Tabellen Teilweise bereits mehr als 30 Jahre alt sind und auch nicht immer bekannt ist mit welchen Prüfbedingungen die Härtewerte ermittelt wurden, ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. So werden bei der Rockwellhärteprüfung Heute vollkommen andere Prüfbedingungen angewendet als z.B. bei der Erstellung der Tabellen. D.h. das hier schon neben den bereits vorhandenen Unsicherheiten der Umwertung ein systematischer Fehler vorhanden ist. Auch sind nur ausgesuchte Werkstoffe in den Tabellen vorhanden, die Tabellen sind wie bereits erwähnt nicht ohne weiteres auf andere Werkstoffe / Legierungen übertragbar.

Umwerteunsicherheit Fehler

Da Umwerteunsicherheiten beträchtlich sein können insbesondere wenn die systematische Abweichung der Härteprüfmaschine nicht berücksichtigt wird, hierzu nachfolgendes Beispiel

  • Umwertung HRA in HV = 85,5 HRA ≈ 920 HV (Tab. D.2)
  • Grenzabweichung der Prüfmaschine zulässig ± 1,5 HRA
  • Systematische Abweichung der Maschine + 1,4 HRA vom geprüften Härtewert müßten zur Korrektur also 1,4 HRA abgezogen werden = 85,5 - 1,4 = 84,1 HRA
  • Umwertung korrigierter HRA Wert in HV = 84,1 HRA ≈ 845 HV (Tab. D.2)
  • Abweichung des umgewerteten Härtewertes +75 HV, wenn nicht korrigiert wird

Schreibweise der Umwertung

Obwohl bereits in den Vorgängernormen zur DIN EN ISO 18265, der DIN 50150, die Schreibweise einer Umwertung genau festgelegt wurde, wird bei den meisten Umwertungen nicht angegeben das Umgewertet wurde. Dies ist ein grober Fehler, die Norm schreibt vor das Umwertungen wie nachfolgend geschrieben werden müssen[4].

Umwertung-2.jpg


Umwertung Richtig gemacht

Wenn umgewertet werden soll ist die beste und sicherste Lösung[1]


  • erstellen Sie eine eigene auf Ihren Messwerten basierende Umwertekurve, siehe Bild
  • geben Sie immer die Umwerteunsicherheit an
  • führen Sie Umwertungen nur nach Genehmigung durch den Auftraggeber durch
  • lassen Sie den Auftraggeber gegebenenfalls die Tabelle der Norm festlegen nach der die Umwertung durchgeführt werden soll, wenn keine eigene Tabelle vorhanden ist


Umwertebeziehung erstellt und ergänzt um den Beitrag zur Umwerteunsicherheit[1]
  • Umwertekurve HRC in HV ergänzt um den Beitrag der Umwerteunsicherheit, gut erkennbar ist das zwischen den beiden Härteprüfverfahren eine nicht lineare Beziehung besteht. Diese wird auch noch durch unterschiedliche Werkstoffe beeinflusst. Dies bedeutet bei einem anderen Werkstoff oder Werkstoffgruppe, kann diese Umwertebeziehung anders aussehen.
  • in diesem Beispiel ist der aus 58,8 HRC umgewertet Härtewert 672 HV mit einer Umwerteunsicherheit von ±30 HV behaftet.
Umwertung-4.jpg

Einzelnachweise

<references>

[1]

[4]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Arnold Horsch, Vortrag, Umwertung von Härtewerten, Seminar Härteprüfung in Theorie und Praxis, Arnold Horsch e.K., Remscheid
  2. Autor:Anonymus, Die Anwendbarkeit der Brinell'schen Kugelprobe bei Feststellung der Streckfestigkeit bei Eisen und Stahl, Jern-kontorets Annales, 1902, Band 2., (S. 419–420)
  3. Volker Läpple, Berthold Drube , Georg Wittke, Catrin Kammer ,Werkstofftechnik Maschinenbau – 5. Auflage, VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL, Haan-Gruiten
  4. 4,0 4,1 4,2 DIN EN ISO 18265 Metallische Werkstoffe - Umwertung von Härtewerten, Beuth Verlag Berlin