Bezeichnung der Stähle: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Dezember 2018, 09:21 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnung der Stähle
Seite wird noch erstellt und ist noch nicht endgültig.
Einleitung
Für die normgerechte Kennzeichnung metallischer Werkstoffe bedient man sich entweder Kurznamen oder Werkstoffnummern, die nach bestimmten festgelegten (genormten) Regeln gebildet werden. Während bei einer Bezeichnung durch Kurznamen alle wesentlichen Informationen über Art und Eigenschaften eines Werkstoffs entnommen werden können, ist eine Kennzeichnung durch Werkstoffnummern für die Bestellung und Lagerhaltung vor allem im Hinblick auf die Verwendung von EDV-Anlagen vorteilhaft. Nachfolgend sollen beide Möglichkeiten besprochen werden.
Ohne Verwendung einer (genormten) Kurzbezeichnung würde die Werkstoffangabe in einer Stückliste, hier am Beispiel eines Stahles, wie folgt lauten:
"Legierter Vergütungsstahl, normalgeglüht, mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,34 %, 1,5 % Chrom sowie Anteile an Nickel und Molybdän."
Eine solche Angabe wäre nicht nur viel zu umfangreich, sondern auch unübersichtlich und würde daher leicht zu Fehlern bei der Informationsübermittlung führen. Unter Verwendung eines Kurznamens oder einer Werkstoffnummer ist es dagegen möglich, diese Information sehr viel einfacher und kürzer auszudrücken.
In obigem Beispiel würde der Kurzname lauten:
- 34CrNiMo6 + N
Die entsprechende Werkstoffnummer wäre:
- 1.6582
Sinn und Zweck einer Kurzbezeichnung ist eine klare, eindeutige Verständigung in kürzester Form zwischen dem Erzeuger, Handel und Verarbeiter. Die Kurzbezeichnung muss dabei alle Angaben enthalten, die über Art und Eigenschaften eines Werkstoffs Auskunft geben. [1]
Werkstoffnummern generell
Wirklich jeder Werkstoff erhält eine siebenstellige numerische Kennzeichnung.
Kennzeichnung: X.XXXX.XX
X = Werkstoffhauptgruppe
XXXX = Sortennummer
XX = Anhängezahlen
Werkstoffhauptgruppe
Die Unterteilung der Werkstoffe in eine Werkstoffhauptgruppe erfolgt durch die Ziffern 1-9 [siehe Tabelle].
Hauptgruppe - X | Gruppe | Ziffer |
Eisen und Stahl | Roheisen, Gusseisen, Ferrolegierungen, Stahl | 0 + 1 |
Nichteisenmetalle | Schwermetalle (exklusive Eisen) | 2 |
Leichtmetalle | 3 | |
Nichtmetallische Werkstoffe | 4 | |
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Interne Nutzungsangabe | Frei (z.B. Legierungen aus Versuchen) | 9 |
Sortennummer
Die Sortennummer eines jeden Werkstoffs ist vierstellig und folgt der Werkstoffhauptgruppe. Bei Werkstoffen der Hauptgruppe 0 und 1 ordnen die ersten beiden Ziffern die Werkstoffe zusätzlich zu einer Sortenklasse zu. Bei den letzten beiden Ziffern handelt es sich lediglich um Folgenummern (1-...). Liegen jedoch Nichteisen-Legierungen vor, so wird nach Grundmetallen eingeteilt.
Erneut können Sie die Übersicht von Sortennummern der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
Sortennummer - X.XXXX | Gruppe |
0.0000-0.2999 | Roheisen |
0.3000-0.4999 | Vorlegierungen |
0.5000-0.5999 | Reserve |
0.6000-0.6999 | GGL |
0.7000-0.7999 | GGG |
0.8000-0.8999 | GT |
0.9000-0.9999 | Sonderguss |
1.0000-1.0999 | Massenstähle/Qualitätsstähle |
1.1000-1.1999 | Unlegierte Edelstähle |
1.2000-1.2999 | Werkzeugstähle |
1.3000-1.3999 | verschiedene Sorten |
1.4000-1.4999 | chemisch beständige Sorten |
1.5000-1.5999 | Baustähle |
2.0000-2.1799 | Kupfer und Kupferlegierungen |
2.2000-2.2499 | Zink/Zinklegierungen und Cadmium/Cadmiumlegierungen |
2.3000-2.3499 | Blei und Bleilegierungen |
2.3500-2.3999 | Zinn und Zinnlegierungen |
2.4000-2.4999 | Nickel/Nickellegierungen und Kobalt/Kobaltlegierungen |
3.0000-3.4999 | Aluminium und Aluminiumlegierungen |
3.5000-3.5999 | Magnesium und Magnesiumlegierungen |
Anhängezahlen
Die Anhängezahl ist zweistellig und folgt der Sortennummer.
Anhängezahl - X.XXXX.XX | Bedeutung | Anhängezahl - X.XXXX.XX | Bedeutung |
0 | unbestimmt | 0 | unbestimmt |
1 | unberuhigter Thomasstahl | 1 | normalgeglüht |
2 | beruhigter Thomasstahl | 2 | weichgeglüht |
3 | unberuhigter Stahl nach anderer Erschmelzung | 3 | wärmebehandelt |
4 | beruhigter Stahl nach anderer Erschmelzung | 4 | zähvergütet |
5 | unberuhigter Siemens-Martin-Stahl | 5 | vergütet |
6 | beruhigter Siemens-Martin-Stahl | 6 | hartvergütet |
7 | unberuhigter Sauerstoffaufblas-Stahl | 7 | kaltverformt |
8 | beruhigter Sauerstoffaufblas-Stahl | 8 | federhart |
9 | Elektrostahl | 9 | Sonderbehandlung |
Bei nichteisen-Legierungen erfolgt die Angabe auf eine andere Weise. Hier sind die Anhängezahlen in zehn Zehnerbereiche eingeteilt.
Einzelnachweise
- ↑ Läpple, Volker Prof. Dr.-lng., Werkstofftechnik Maschinenbau, Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL • Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 ·42781 Haan-Gruiten