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Version vom 4. Oktober 2016, 14:47 Uhr
Wie bei allen Prüfverfahren kann auch bei der Härteprüfung vieles falsch gemacht werden, die Fehlermöglichkeiten sind Zahlreich.[1]
Grundsätzliches den Fehlermöglichkeiten
class="hintergrundfarbe9"
Mögliche Fehler |
Was wars
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Standardfehler
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Liste der Standardfehler[1]
- Unkenntnis der Prüfverfahren / Normen
- Unkenntnis der gültigen Vorschriften
- Gefügeeinflüsse bei gleicher Härte
- falsches auflegen der Teile - Hohllage (Schüsselung) -
- Spannfehler
- falsche Auflagevorrichtung
- falsche Probenvorbereitung
- Erwärmung durch Trennen oder Schleifen
- zu grober / falscher Anschliff
- Erwärmung durch Einbettung in Warmeinbettpresse
- „Korrekt“ kalibrierte Maschine
- nicht korrigierte konvex-konkave Oberflächen „Korrekturwerte“
- das falsche Härteprüfverfahren
- defekter Eindringkörper
- einfach keine Ahnung und munter drauflosprüfen
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Stark streuende Härtewerte bei einem 1.2601, X165CRMoV12
- soll 700-800 HV 10
- ist 750-930 HV 10
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Fehlermöglichkeiten[1]
- durch falsches härten, streuende Härtewerte
- falsche Abkühlung (Abschrecken), Weichfleckigkeit
- falsches Prüfverfahren
- falsche Probenvorbereitung
Was war's?[1]
- Unkenntnis des Werkstoffes und daraus falsches Prüfverfahren
- 1.2601, X165CRMoV12 kann je nach Umformgrad starke Karbidzeilen mit großen Karbiden aufweisen, wird jetzt sowohl in Karbidzeilen als auch dazwischen mit einer niedrigen Prüflast wie HV 10 geprüft, kommt es zu großen Schwankungen bei den geprüften Härtewerten. Die Karbidzeilen haben einen höheren Härtewert, als die zwischen den Zeilen liegende Matrix.
Lösung
- höhere Prüflast wählen wenn möglich, z.B. HRC - HV 100, dann wird die Mischhärte geprüft
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CHD Oberflächenhärte zu gering ist 55 HRC
Zeichnungsvorschrift
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Fehlermöglichkeiten[1]
- durch falsches härten, Härte zu niedrig
- durch zu hohes anlassen, Härte zu niedrig
- zu niedriger Kohlenstoffgehalt beim aufkohlen
- falsche Abkühlung (Abschrecken)
- falsches Prüfverfahren
- falsche Probenvorbereitung
Was war's?[1]
- Unkenntnis der Prüfverfahren / Normen und der gültigen Vorschriften
- falsches Prüfverfahren laut DIN ISO 15787[2], sind bei einer Härtetiefe von 0,6 mm und 58 HRC = 650 HV, folgende Prüfverfahren zu wählen HV 50 oder HRA
Bei zu hoher Prüflast bricht die Härtezone ein (Eierschaleneffekt) und er geprüfte Härtewert erscheint zu niedrig.
Lösung
- normgerechte Prüflast wählen
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CHD Oberflächenhärte zu gering ist 650 HV 10
Zeichnungsvorschrift
- CHD 0,3 + 0,2mm
- 680 + 150 HV 10
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Fehlermöglichkeiten
- alle wie im vorstehenden Beispiel möglich
Was war's?[1]
- falscher Anschliff der Probe
- beim Einsatzhärten entsteht üblicherweise eine Randoxydation, wird diese nicht einwandfrei beim anschleifen entfernt, befindet sich an der Oberfläche eine leicht schwammige poröse Zone, wird hierin die Härte geprüft erscheint der Härtewert deutlich zu niedrig.
- erkennen kann man diesen Fehler relativ einfach, ist der Härteeindruck wie im Bild rechts unscharf und schwammig und nicht wie links scharf und klar, ist der Anschliff nicht i.O.
Lösung
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Bauteil vergütet
Zeichnungsvorschrift
- 34 CrMo 4 +QT - 1.7220 +QT
- Rm 750 – 900 MPa
- 220-260 HB 5/750
Bauteil versagt im Einsatz bei richtiger Härte
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Fehlermöglichkeiten
- falsche Vergütung
- falsch geprüft Härtewerte
Was war's?[1] [3]
- falsche Wärmebehandlung, Bauteil wurde nicht vergütet, sondern vermutlich aus der Schmiedehitze abgekühlt
- Härteprüfung kann solche Fehler nicht finden, es gibt verschiedene Werkstoffzustände die den gleichen Härtewert aufweisen können und unterschiedlichen Gefügestrukturen haben
Lösung
- richtig Prüfen, vergütete Bauteile sollten neben der HB Prüfung, mindestens mit einem metallographischen Schliff auf die korrekte Gefügeausbildung geprüft werden
- evtl. Zerstörungsfreies Prüfverfahren wie[3] einsetzen
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Beispiele
100CR6 +Q, 1.3505 +Q, gut erkennbar bei etwa gleicher Härte 2 unterschiedliche Gefüge.[3]
34CRMo4 +QT, 1.7220 +QT , gut erkennbar bei etwa gleicher Härte 2 unterschiedliche Gefüge.[3]
Beispiel 100Cr6, gehärtet i.O.
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Beschreibung
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Beispiel 100Cr6, gehärtet n.i.O.
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Beschreibung
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60-61 HRC
Karbide im angelassenen, strukturlosen Martensit
Restaustenitgehalt <15 % unterhalb der Nachweisgrenze
Härtegefüge i.O.
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60 HRC
Nadeliger Martensit, Karbide aufgelöst
Restaustenitgehalt ca.25 –30%
Härtegefüge n.i.O.
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Beispiel Vergütungsgefüge n.i.O.
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mech. Eigenschaften+Gefüge
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Beispiel Vergütungsgefüge i.O.
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mech. Eigenschaften+Gefüge
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228 – 266 HB
Rm 770 – 900 MPa
Feinstlamellarer Perlit mit Ferrit
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238 – 276 HB
Rm 800 – 930 MPa
Hoch angelassener Martensit, Vergütungsgefüge
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Einzelnachweise
[1]
[2]
[3]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Arnold Horsch, Vortrag, Fehlermöglichkeiten bei der Härteprüfung, Seminar Härteprüfung in Theorie und Praxis, Arnold Horsch e.K., Remscheid
- ↑ 2,0 2,1 DIN ISO 15787 Technische Produktdokumentation - Wärmebehandelte Teile aus Eisenwerkstoffen - Darstellung und Angaben, Beuth Verlag Gmbh, Berlin
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Arnold Horsch, Zerstörungsfreie Härte-/Gefügeprüfung wärmebehandelter Massenteile mit magnetinduktiven Verfahren, Vortrag Härtereikongess, Köln, 2015