Bezeichnung der Stähle
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnung der Stähle
Seite wird noch erstellt und ist noch nicht endgültig.
Stahlnormung durch Werkstoffnummern
Kennzeichnung der Stähle nach der chemischen Zusammensetzung
Stahlnormung durch Kurznamen
Kennzeichnung der Stähle nach der Verwendung oder den mechanischen oder physikalischen Eigenschaften
Normung von Gusseisenwerkstoffen Normung durch Kurznamen Normung durch Werkstoffnummern
Einleitung Stahlnormung
Die normgerechte Kennzeichnung von Stählen kann durch Kurznamen oder mit Hilfe von Werkstoffnummern erfolgen. Die normgerechte Bezeichnung von Eisen und Stahl durch Kurznamen erfolgt heute auf Basis von DIN EN 10027-1.
Anmerkung | Kurznamen, die nach der (zurückgezogenen) DIN 17006 gebildet wurden, findet man jedoch auch heute noch in älteren Schriftstücken und Zeichnungen sowie in zur Zeit noch geltenden Technischen Lieferbedingungen.
Auch in der Praxis wird diese Art der Stahlkennzeichnung noch vielfach angewandt. Hier wird jedoch nicht mehr auf alte Bezeichnungen eingegangen werden. |
Für die normgerechte Kennzeichnung metallischer Werkstoffe bedient man sich entweder Kurznamen oder Werkstoffnummern, die nach bestimmten festgelegten (genormten) Regeln gebildet werden. Während bei einer Bezeichnung durch Kurznamen alle wesentlichen Informationen über Art und Eigenschaften eines Werkstoffs entnommen werden können, ist eine Kennzeichnung durch Werkstoffnummern für die Bestellung und Lagerhaltung vor allem im Hinblick auf die Verwendung von EDV-Anlagen vorteilhaft. Nachfolgend sind beide Möglichkeiten dargestellt.
In folgendem Beispiel würde der Kurzname lauten:
- 34CrNiMo6 +N
Die entsprechende Werkstoffnummer wäre:
- 1.6582.01
Ohne Verwendung einer (genormten) Kurzbezeichnung würde die Werkstoffangabe in einer Stückliste, hier am Beispiel eines Stahles, wie folgt lauten: "Legierter Vergütungsstahl, normalgeglüht, mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,34 %, 1,5 % Chrom sowie Anteile an Nickel und Molybdän." Eine solche Angabe wäre nicht nur viel zu umfangreich, sondern auch unübersichtlich und würde daher leicht zu Fehlern bei der Informationsübermittlung führen. Unter Verwendung eines Kurznamens oder einer Werkstoffnummer ist es dagegen möglich, diese Information sehr viel einfacher und kürzer auszudrücken.
Sinn und Zweck einer Kurzbezeichnung ist eine klare, eindeutige Verständigung in kürzester Form zwischen dem Erzeuger, Handel und Verarbeiter. Die Kurzbezeichnung muss dabei alle Angaben enthalten, die über Art und Eigenschaften eines Werkstoffs Auskunft geben. [1]
Werkstoffnummern generell
Wirklich jeder Werkstoff erhält eine siebenstellige numerische Kennzeichnung.
Kennzeichnung: X.XXXX.XX
Werkstoff - Hauptgruppe | Sortennummer | Anhängezahlen |
X | XXXX | XX |
Werkstoff - Hauptgruppe
Die Unterteilung der Werkstoffe in eine Werkstoffhauptgruppe erfolgt durch die Ziffern 1-9 [siehe Tabelle].
Hauptgruppe - X | Gruppe | Ziffer |
Eisen und Stahl | Roheisen, Gusseisen, Ferrolegierungen, Stahl | 0 + 1 |
Nichteisenmetalle | Schwermetalle (exklusive Eisen) | 2 |
Leichtmetalle | 3 | |
Nichtmetallische Werkstoffe | 4 | |
5 | ||
6 | ||
7 | ||
8 | ||
Interne Nutzungsangabe | Frei (z.B. Legierungen aus Versuchen) | 9 |
Sortennummer
Die Sortennummer eines jeden Werkstoffs ist vierstellig und folgt der Werkstoffhauptgruppe. Bei Werkstoffen der Hauptgruppe 0 und 1 ordnen die ersten beiden Ziffern die Werkstoffe zusätzlich zu einer Sortenklasse zu. Bei den letzten beiden Ziffern handelt es sich lediglich um Folgenummern (1-...). Liegen jedoch Nichteisen-Legierungen vor, so wird nach Grundmetallen eingeteilt.
Erneut können Sie die Übersicht von Sortennummern der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
Sortennummer - X.XXXX | Gruppe |
0.0000-0.2999 | Roheisen |
0.3000-0.4999 | Vorlegierungen |
0.5000-0.5999 | Reserve |
0.6000-0.6999 | GGL |
0.7000-0.7999 | GGG |
0.8000-0.8999 | GT |
0.9000-0.9999 | Sonderguss |
1.0000-1.0999 | Massenstähle/Qualitätsstähle |
1.1000-1.1999 | Unlegierte Edelstähle |
1.2000-1.2999 | Werkzeugstähle |
1.3000-1.3999 | verschiedene Sorten |
1.4000-1.4999 | chemisch beständige Sorten |
1.5000-1.5999 | Baustähle |
2.0000-2.1799 | Kupfer und Kupferlegierungen |
2.2000-2.2499 | Zink/Zinklegierungen und Cadmium/Cadmiumlegierungen |
2.3000-2.3499 | Blei und Bleilegierungen |
2.3500-2.3999 | Zinn und Zinnlegierungen |
2.4000-2.4999 | Nickel/Nickellegierungen und Kobalt/Kobaltlegierungen |
3.0000-3.4999 | Aluminium und Aluminiumlegierungen |
3.5000-3.5999 | Magnesium und Magnesiumlegierungen |
Anhängezahlen
Die Anhängezahl ist zweistellig und folgt der Sortennummer.
Anhängezahl - X.XXXX.XX | Bedeutung | Anhängezahl - X.XXXX.XX | Bedeutung |
0 | unbestimmt | 0 | unbestimmt |
1 | unberuhigter Thomasstahl | 1 | normalgeglüht |
2 | beruhigter Thomasstahl | 2 | weichgeglüht |
3 | unberuhigter Stahl nach anderer Erschmelzung | 3 | wärmebehandelt |
4 | beruhigter Stahl nach anderer Erschmelzung | 4 | zähvergütet |
5 | unberuhigter Siemens-Martin-Stahl | 5 | vergütet |
6 | beruhigter Siemens-Martin-Stahl | 6 | hartvergütet |
7 | unberuhigter Sauerstoffaufblas-Stahl | 7 | kaltverformt |
8 | beruhigter Sauerstoffaufblas-Stahl | 8 | federhart |
9 | Elektrostahl | 9 | Sonderbehandlung |
Bei nichteisen-Legierungen erfolgt die Angabe auf eine andere Weise. Hier sind die Anhängezahlen in zehn Zehnerbereiche eingeteilt.
Buchstabenschlüssel des Wärmebehandlungszustandes
Erfolgt keine Angabe zur Wärmebehandlung des angelieferten Materials, bleibt dem Lieferanten die Wärmebehandlung überlassen. Wenn Sie also einen entsprechenden Anlieferungszustand wollen, gehört der Anlieferungszustand in die Materialbestellung und auf die Zeichnung.
Stahl Kennzeichnung (Buchstabenschlüssel) des Wärmebehandlungszustandes, bei Anlieferung ab Stahlwerk (Händler), siehe nachfolgende Tabelle, nur Auszug es gibt weitere Behandlungszustände.
Kurzzeichen | Altes Kurzzeichen DIN 6773 | Bedeutung |
---|---|---|
+A | weichgeglüht | |
+AC | GKZ | Geglüht auf globularen Zementit |
+AR | gewalzt ohne besondere Bedingungen | |
+AT | lösungsgeglüht | |
+C | K | kaltverfestigt |
+CC | unverformter Strangguss | |
+Cnnn | kaltverfestigt mit Rm >= nnn N/mm² | |
+CR | kaltgewalzt | |
+DC | dem Hersteller überlassen | |
+FP | BG | auf Ferrit-Perlit Gefüge behandelt |
+HC | warm-kalt geformt | |
+I | isothermisch behandelt | |
+LC | leicht kalt nachgezogen / nachgewalzt | |
+M | thermomechanisch umgeformt | |
+N | N | normalgeglüht |
+NT | normalgeglüht und angelassen | |
+P | ausscheidungsgehärtet | |
+Q | abgeschreckt | |
+QA | luftgehärtet | |
+QO | ölgehärtet | |
+QT | V | vergütet (gehärtet + angelassen auf Zähigkeit) |
+QW | wassergehärtet | |
+RA | rekristallisationsgeglüht | |
+S | auf Kaltscherbarkeit behandelt | |
+T | angelassen | |
+TH | auf Härtespanne behandelt | |
+U | unbehandelt | unbehandelt |
+WW | warmverfestigt |
Einzelnachweise
- ↑ Läpple, Volker Prof. Dr.-lng., Werkstofftechnik Maschinenbau, Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL • Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 ·42781 Haan-Gruiten