Normen

Aus Arnold Horsch e.K Wissensdatenbank
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Über Normen

Wissenswertes über Normen

DIN 1 Kegelstifte – so hieß die erste Norm, die das Deutsche Institut für Normung (DIN) im März 1918 veröffentlicht hat. Seither sind viele Normen dazu gekommen. Mittlerweile gibt es 33149 DIN-Normen. Jede von ihnen wird spätestens alle fünf Jahre überprüft und wenn nötig angepasst. Die Liste der DIN-Normen reicht von Baulängen für Armaturen über Elektrogewinde, Möbelbeschläge, Prüfverfahren für Beton und Wechselstromgrößen bis hin zu Wärmedämmstoffen für Gebäude und Zahlenangaben. Selbst die genaue Definition des Begriffes Norm ist in einer DIN-Norm festgehalten. Laut DIN EN 45020 ist eine Norm ein "Dokument, das die allgemeine und wiederkehrende Anwendung Regeln, Leitlinien oder Merkmale für Tätigkeiten oder deren Ergebnisse festlegt".

Standards und Normen sind keine Gesetze. Ein Unternehmen kann frei entscheiden, ob es sich daran hält oder nicht. Doch trotzdem bringen sie Vorteile und vereinfachen die Abläufe. Wer sich an Normen hält kann vielen Problemen aus dem Weg gehen und unnötige Streitereien vermeiden. Wichtig ist es zum Beispiel zu wissen, dass bei der Einhaltung einer gültigen Norm eine Beweislastumkehr stattfindet. Was heist das? Im Falle eines Bauteilversagens muss der Hersteller, wenn er nach Norm gefertigt hat nicht mehr beweisen, dass das Bauteil in Ordnung war sondern der geschädigte muss nachweisen das der Hersteller einen Fehler gemacht hat.

Überall treffen wir auf genormte Gegenstände und Verfahren. Aber was steckt wirklich hinter den Normen und wer legt sie fest? Unsere Welt steckt voller Standards – ob Normen nach DIN oder ISO, ob Gesetze oder Verordnungen. Obwohl Normen keine festgelegten Gesetze sind können sie für Betriebe sinnvoll sein und den Kunden Sicherheit bieten. Geräte müssen schließlich kompatibel zueinander sein und Betriebsabläufe, die an bestimmte Standards angepasst sind, verlaufen oft schneller und einfacher. Zusätzlich lassen sich so Mitarbeiter schneller einarbeiten und Ergebnisse kontrollieren.

Standards und Normen dienen Unternehmen oft als wertvolle übergeordnete Leitlinien oder als Handlungsorientierung, um beispielsweise bestimmte Qualitätsziele zu erreichen. Um zu überprüfen, wie nah an einem bestimmten Betriebsstandard Sie arbeiten und ob eine Normung an einer Stelle sinnvoll wäre, müssen Sie selbst prüfen welche Normen für Ihr Unternehmen von Bedeutung sind. Beachten Sie, Sie selbst müssen prüfen ob es eine gültige Norm für Ihren Arbeits-/Produktbereich gibt. Unwissenheit schützt in diesem Falle nicht vor Strafe.

Wie entstehen Normen

Damit eine Norm entstehen kann, muss sie beim Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin beantragt werden. Das kann jeder machen. Die Norm wird dann von Experten erarbeitet, die auch als "interessierten Kreisen" erarbeitet werden. Das können Hersteller, Verbraucher, Handel, Versicherer, Behörden oder Prüfinstitute sein, die sich in insgesamt 71 Normenausschüssen beraten. Jedermann kann einen Normungsantrag formlos schriftlich stellen, der begründet sein muss und der möglichst bereits einen konkreten Vorschlag enthalten sollte. Dies ist der Ausgangspunkt für die Erstellung einer Norm. Vom Antrag bis zur Veröffentlichung einer Norm vergeht meist einige Zeit. Zwei bis dreieinhalb Jahre dauert die Erarbeitung einer Norm in der Regel. Zurzeit sind beim DIN 4.138 Normentwürfe im Prozess des Entstehens. Das DIN hat seinen Sitz seit seiner Gründung im Jahr 1917 in Berlin. Der eingetragene Verein hat rund 1.800 Mitglieder. Darunter sind vor allem Unternehmen, Verbände und Behörden aber auch kleine Betriebe. Neben nationalen Normen gibt auch europäische und internationale. Europäische Normen sind an der Abkürzung EN zu erkennen, während die Kürzel ISO und IEC auf internationale Normen hindeuten. Sie entstehen in Normungsorganisationen, in denen Deutschland durch das DIN vertreten ist.

Geschichte

Die Geschichte der Normung begann in Deutschland übrigens schon 1917 mit der Gründung des "Normalienausschusses der deutschen Industrie" (NADI). Seit dem Jahr 2000 stehen über 50.000 technische Regeln auch online zur Verfügung.


Andere Norme als DIN EN ISO Normen

Neben den DIN; EN; ISO Normen gibt es auch noch andere Vorschriften die zu beachten sind und die noch keinen Eingang in die Normung als DIN Norm gefunden haben. Dies sind:

BWB-WL (Werkstoffleistungsblätter), VG (Verteidigungsgeräte), Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

DGZfP-Merkblätter und -Empfehlungen, Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e. V.

DVS-Merkblätter und Richtlinien, Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V.

SEP - Stahl Eisen Prüfblätter, Stahlinstitut VDEh und Wirtschaftsvereinigung Stahl in Stahl-Zentrum

RAL, Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.

VDA, Verband der Automobilindustrie e. V.

VDI-Richtlinien, Verein Deutscher Ingenieure e. V.


Gültige Vorschriften, die beachtet werden müssen, z.B. für den NAFTA Markt:

ASME, American Society of Mechanical Engineers

ASM, American Society of Mechanical Engineers

ASTM, American Society for Testing and Materials

AWS, American Welding Society

Normenliste

Die nachfolgenden Normenlisten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit zu den angeführten Themen. Wenn Sie z.B. eine Prüfnorm anwenden müssen Sie auch immer noch in die mitgeltenden Normen wie Produktnormen sehen, hier können Änderungen der in den allgemeinen Prüfnormen vorgegeben Rahmenbedingungen genormt sein. Immer alle mitgeltenden Normen Lesen nur dann können Sie sicher sein alle Bedingungen der Prüfung und der geforderten Parameter zu kennen.

"Merke" eine Norm liest man vom Anfang bis zum Ende inklusive der Anhänge und Vorwörter, was nicht gelesen und verstanden wurde kann mann auch nicht Wissen und anwenden!!!!

Wenn Sie im Beuth Verlag den Suchbegriff "Werkstoffprüfung" eingeben erhalten Sie 2.481 Einträge zu Prüfnormen, diese sind natürlich zur Prüfung von wärmebehandelten nicht alle erforderlich. Aber wenn Sie ein Bauteil nach dem Schweißen glühen, sollten Sie auch Wissen wie Sie in der Schweißnaht danach überprüfen ob das gewünschte Ergebnis erzielt wurde und dann sollten Sie die entsprechenden DIN EN und ISO Normen kennen, dies sind je nach Anwendungsfall einige Dutzend mitgeltende Normen.

Prüfnormen

DIN 50103 Prüfung metallischer Werkstoffe- Härteprüfung nach Rockwell Teil 3 - Modifizierte Rockwell-Verfahren Bm und Fm für Feinblech aus Stahl
DIN 50106 Prüfung metallischer Werkstoffe – Druckversuch
DIN 50125 Prüfung metallischer Werkstoffe – Zugproben
DIN 50157 Metallische Werkstoffe- Härteprüfung mit tragbaren Härteprüfgeräten, die mit mechanischer Eindringtiefenmessung arbeiten Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

DIN 50158 Metallische Werkstoffe- Härteprüfung mit tragbaren Härteprüfgeräten, die mit elektrischer Eindringtiefenmessung arbeiten Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

DIN 50159 Metallische Werkstoffe- Härteprüfung nach dem UCI-Verfahren Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

DIN 50190 Härtetiefe wärmebehandelter Teile Teil 3 - Ermittlung der Nitrierhärtetiefe
DIN 50190 Lasertechnik - Härtetiefe wärmebehandelter Teile Teil 4 - Ermittlung der Schmelzhärtetiefe und der Schmelztiefe
DIN 50600 Prüfung metallischer Werkstoffe; Metallographische Gefügebilder, Abbildungsmaßstäbe und Formate
DIN EN 2950 Luft- und Raumfahrt- Prüfverfahren- Umgeformte Erzeugnisse aus hochwarmfesten Legierungen

Prüfbedingungen für makrographische und mikrographische Untersuchung- Gefüge- und Fehleratlas

DIN EN 10045 Metallische Werkstoffe; Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy Teil 1: Prüfverfahren; Deutsche Fassung EN10045-1:1990
DIN EN 10204 Metallische Erzeugnisse – Arten von Prüfbescheinigungen
DIN EN 10247 Metallographische Prüfung des Gehaltes nichtmetallischer Einschlüsse in Stählen mit Bildreihen
DIN EN ISO 377 Stahl und Stahlerzeugnisse- Lage und Vorbereitung von Probenabschnitten und Proben für mechanische Prüfungen
DIN EN ISO 2379 Bestimmung der Einsatzhärtungstiefe
DIN EN ISO 642 Stirnabschreckversuch (Jominy-Versuch)
DIN EN ISO 643 Stahl-Mikrophotographische Bestimmung der scheinbaren Korngröße
DIN EN ISO 2639 Stahl-Bestimmung und Prüfung der Einsatzhärtungstiefe
DIN EN ISO 3785 Metallische Werkstoffe

Kennzeichnung von Probenachsen in Bezug zur Halbzeuggefügetextur

DIN EN ISO 4507 Sinter-Eisenwerkstoffe, aufgekohlt oder karbonitriert

Bestimmung und Prüfung der Einsatzhärtungstiefe durch Messung der Mikrohärte

DIN EN ISO 4516 Metallische und andere anorganische Überzüge- Mikrohärteprüfungen nach Vickers und Knoop
DIN EN ISO 4545 Metallische Werkstoffe- Härteprüfung nach Knoop Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

Teil 3 - Kalibrierung von Härtevergleichsplatten

DIN EN ISO 6506 Metallische Werkstoffe-Härteprüfung nach Brinell Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

Teil 3 - Kalibrierung von Härtevergleichsplatten

DIN EN ISO 6507 Metallische Werkstoffe-Härteprüfung nach Vickers Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

Teil 3 - Kalibrierung von Härtevergleichsplatten

DIN EN ISO 6508 Metallische Werkstoffe-Härteprüfung nach Rockwell Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

Teil 3 - Kalibrierung von Härtevergleichsplatten

DIN EN ISO 6892 Metallische Werkstoffe – Zugversuch Teil 1 - Prüfverfahren bei Raumtemperatur

Teil 2 - Prüfverfahren bei erhöhter Temperatur

Teil 3 - Prüfverfahren bei tiefen Temperaturen

DIN EN ISO 7438 Metallische Werkstoffe – Biegeversuch
DIN EN ISO 14577 Metallische Werkstoffe - Instrumentierte Eindringprüfung zur Bestimmung der Härte und anderer Werkstoffparameter Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

DIN EN ISO 16859 Metallische Werkstoffe- Härteprüfung nach Leeb Teil 1 - Prüfverfahren

Teil 2 - Überprüfung und Kalibrierung der Härteprüfgeräte

Teil 3 - Kalibrierung von Härtevergleichsplatten

Produktnormen

DIN 267 Verbindungselemente Teil 24 - Technische Lieferbedingungen - Härteklassen für Muttern ohne festgelegte Prüfkräfte
DIN EN 10083 Vergütungsstähle Teil 1 - Allgemeine technische Lieferbedingungen

Teil 2 - Technische Lieferbedingungen für unlegierte Stähle

Teil 3 - Technische Lieferbedingungen für legierte Stähle

Teil 3 - Technische Lieferbedingungen für legierte Stähle. Berichtigung zu DIN EN 10083-3:2007-01

DIN EN ISO 898 Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen aus Kohlenstoffstahl und legiertem Stahl Teil 1 - Schrauben mit festgelegten Festigkeitsklassen- Regelgewinde und Feingewinde

Teil 2 - Muttern mit festgelegten Prüfkräften; Regelgewinde

Teil 5 - Gewindestifte und ähnliche nicht auf Zug beanspruchte Verbindungselemente

Teil 6 - Muttern mit festgelegten Prüfkräften; Feingewinde

Teil 7 - Torsionsversuch und Mindest-Bruchdrehmomente für Schrauben M1 bis M10

DIN EN ISO 2320 Muttern aus Stahl mit Klemmteil- Mechanische und funktionelle Eigenschaften
DIN EN ISO 10666 Bohrschrauben mit Blechschraubengewinde - Mechanische und funktionelle Eigenschaften

Begriffsnormen

DIN 1319 Grundlagen der Meßtechnik Teil 1 Grundbegriffe

Teil 2 Begriffe für Messmittel

Teil 3 Auswertung von Messungen einer einzelnen Meßgröße, Meßunsicherheit

Teil 4 Auswertung von Messungen; Meßunsicherheit

DIN EN 10020 Begriffsbestimmungen für die Einteilung der Stähle