Richtreihen zur Gefügeauswertung

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Einleitung

Neben einer allgemeinen Beschreibung der Gefüge nach vorhandenen Gefügebestandteilen, wurden zur vergleichbaren Bestimmung und Beschreibung von Gefügebestandteilen, Richtreihen entwickelt, anhand derer der Metallograph mittels vorgegebener Bilder eine Einteilung gem. Richtreihe durchführen kann.

Historie

Das erste umfassende Werk zu Richtreihen stammen von H.Diergarten aus 1939[1], es wurde mehrfach neu aufgelegt und enthielt neben einer ausführlichen Erklärung auch 4 separate Richtreihentafeln zu den Themen:

  • Tafel 1.00.0 Richtreihen für Schlackeeinschlüsse
  • Tafel 1.10.0 Richtreihen für nichtmetallishce Einschlüsse in Automatenstählen
  • Tafel 2.00.0 Richtreihen für Karbidausscheidungen in Bau- und Werkzeugstählen
  • Tafel 4.00.0 Richtreihen für Härtegefüge von Bau- und Werkzeugstählen

Diergarten war aber nicht alleine mit der Erstellung von Richtreihen unterwegs, eine vielzahl von Firmen und Forschern haben solche Tafeln erstellt, diese Tafeln sind oftmals die Grundlage der heutigen Normen und SEP Blätter.

Bedeutung der Richtreihen

Die Bedeutung von Gefügerichtreihen - Reinheitsgradrichtreihen usw. darf nicht unterschätzt werden, sie gibt dem Metallographen ein Werkzeug an die Hand mit dem er sehr genau und vergleichbar bestimmte Auswertungen und Beschreibungen durchführen kann.

Für die Untersuchung von metallografischen Schliffen gibt es die verschiedensten Normen, Richtreihen und Vergleichsbilder. Neben den genormten Prüfrichtlinien gibt es für fast alle zu untersuchenden Kenngrößen spezielle Richtreihen die in den einzelnen Unternehmen Anwendung finden. Im folgenden soll hier nur auf die meistgebrauchten und genormten Vergleiche eingegangen werden. Die Beschreibungen sind nicht die Originalnormen sondern Zusammenfassungen der Prüfverfahren mit den wichtigsten Merkmalen wie Einsatzgebiet und Anwendungsweise mit zum Teil eigenen Interpretationen. Es soll hier nur ein Überblick gegeben werden über diverse Untersuchungsverfahren und die Möglichkeit des Einsatzes von Normen zur vergleichenden Untersuchung von Stahl. Für Qualitätsuntersuchungen an Materialien sind auf jeden Fall die Originalnormen anzuwenden, da nur darin tiefergehende Hintergrundinformationen, die exakte Verfahrensbeschreibung und die Vergleichsrichtreihen mit Bildern zu finden sind.[2]

Wichtig und zu beachten ist, dass es nicht nur DIN EN ISO Richtreihen gibt sondern auch eine große Menge nationaler Richtreihen wie die SEP (Stahl-Eisen-Prüfblätter), ASTM Normen (werden auch in Deutschland verwendet), BDG-Richtlinien, DVS-Richtlinien usw..

Vorhandene Richtreihen

Richtreihen für Gußwerkstoffe

Under construction

  • DIN EN ISO 945-1 - Mikrostruktur von Gusseisen - Teil 1: Graphitklassifizierung durch visuelle Auswertung

Richtreihen für allg. Gefügeauswertungen

Under construction

  • SEP 1520 - Mikroskopische Prüfung der Carbidausbildung in Stählen mit Bildreihen
  • SEP 1572 - Mikroskopische Prüfung von Automatenstählen auf sulfidische nichtmetallische Einschlüsse mit Bildreihen
  • SEP 1575 - Ermittlung des Streckungsgrades von nichtmetallischen Einschlüssen in sulfidformbeeinflußten Stählen mit Bildreihen
  • SEP 1614 - Mikroskopische Prüfung von Warmarbeitsstählen
  • SEP 1580 - Stufendrehversuch zur makroskopischen Prüfung auf Einschlüsse
  • DIN EN ISO 643 - Bestimmung der Korngröße
  • DIN EN ISO 3887 - Bestimmung der Randentkohlung
  • ASTM E 112 - Bestimmung der Korngröße

Richtreihen für die Reinheitsgradbestimmung

Under construction

  • DIN EN 10247 - Metallographische Prüfung des Gehaltes nichtmetallischer Einschlüsse in Stählen mit Bildreihen
  • ASTM E 45 - Bestimmung des Reinheitsgrades

Richtreihen für die Karbidverteilung

Zur Prüfung der Karbidverteilung in Stählen

Mikroskopische Prüfung von Warmarbeitsstählen

Mikroskopische Prüfung von Warmarbeitsstählen nach SEP 1614

Einzelnachweise

  1. H. Diergarten, Gefüge Richtreihen im Dienste der Werkstoffprüfung, VDI Verlag GmbH, Düsseldorf, 3. Auflage, 1951
  2. Normen und Richtreihen - http://www.metallograf.de/start.htm